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In dieser Ausgabe:
ManifestLebensweisenHostel Hirundo
Wie bist du hier gelandet ?
Für meine Berufsausbildung musste ich ein Praktikum in einer Einrichtung für Senior:innen mit Demenz machen. Das war so langweilig, dass ich mich umgesehen habe nach etwas anderem. So kam ich zur Heilsarmee. Hostel Hirundo ist die einzige Niederlassung in Amersfoort, wo man Drogen konsumieren darf. Zuerst war es für mich superbeängstigend, mit Drogensüchtigen zu arbeiten. Aber die meisten von ihnen sind sehr nett, sie können nur nicht so gut für sich selber sorgen.
Wie ist deine Berufsbezeichnung und was beinhaltet dein Job?
Meine Funktion ist persönlicher Betreuer. 35 Bewohner:innen werden von zwei Mitarbeiter:innen im Schichtdienst betreut.
Welche Ausbildung musst du da haben ?
Die Ausbildung „Persönlicher Betreuer spezifische Zielgruppen”.
Wie bist zu dieser Ausbildung gelangt ?
Ein Exfreund war drogensüchtig, im Laufe der Zeit wurde ich zunehmend zu seiner Betreuerin anstatt seiner Partnerin. Da habe ich entdeckt, dass es mir Spaβ macht, Menschen beizustehen, die am Rande unserer Gesellschaft stehen.
Was findest du so toll an dieser Arbeit ?
Wie ich schon sagte, Menschen beistehen, die es selber nicht schaffen. Es ist toll, wenn man ihnen helfen kann, ihre Sucht loszuwerden, sodass sie wieder selbstständig wohnen können.
Was ist daran schwer ?
Das ist die einzige Einrichtung in Amersfoort, wo Süchtige wohnen dürfen. Wegen ihrer Sucht, die ihnen oft im Weg steht, halten sie sich nicht immer an Absprachen. Es ist ein fort- währender Kampf gegen die Drogen. Manchmal kann es sehr heftig zu- gehen, dann werden sie wütend und aggressiv. Zum Glück haben wir ein starkes Team und wenn nötig helfen wir uns gegenseitig. Elf Bewohner:innen von den insgesamt 35 haben ein eigene Wohnung.
Wie verhältst du dich zu Reaktionen aus der Nachbarschaft ?
Wir versuchen alles Mögliche um Drogenhandel in der Nachbarschaft vorzubeugen. Manchmal sind die Bewohner:innen draußen bei der Imbissbude laut, im großen und ganzen geht es recht gut. Die Besucher:innen sind anstrengender, da haben wir keinen Einfluss und diese können für Ärger sorgen. Und natürlich kommen Drogendealer:innen vorbei, wis- send, dass hier Drogenkonsument:innen wohnen.
Text: Job, Salma, Malak
Zum Inhalt.Die gestiefelte Kabira auf Wohnungssuche