Die Beringstraße durch ein Fernglas

Amersfoort

Auf den ersten Blick sieht die Straße wie eine ganz gewöhnliche Straße aus. Die Häuser ähneln sich und alle stehen in Reih und Glied. Aber doch sind eben alle Häuser nicht gleich. In Nummer 12 wohnt eine Familie mit einem Haus wie aus VT-Wohnen (VT = ist ein holländisches Wohnmagazin). Ab und zu steht ein LKW vor der Tür und bringt was Neues: ein Sofa und einen Schrank. “Naja, haben Sie schon wieder neue Vorhänge? “ Die Nachbarn in Nummer 10, sind anders. Gut fünfzehn Jahre wohnen sie schon hier. Das Haus sieht noch genau so aus, wie damals als sie einzogen, sie haben nichts geändert .Die Wände sind gelb, grün und orange und ihre Möbel rot. Auf die Frage, ob sie noch was erneuern wollen, würden sie antworten : “Wieso, alles funktioniert doch noch?”. In Nummer 4 wohnt eine Familie mit 4 Kindern, alle jünger als 4 Jahre. Das Haus ist ganz einfach eingerichtet. Ein großer Laufstall (eine Box) für Zwillinge steht im Raum. Das Haus ist immer bis obenhin mit Spielzeug gefüllt. Einen Fernseher? Nein, haben sie nicht. Die Kinder müssen lernen, sich selbst zu unterhalten. Im Garten stolpert man über große, von den Kindern gegrabene Löcher. Die Kinder finden ihren Sandkasten anscheinend nicht spannend genug. Nachdem die Eltern vier Löcher wieder zu geschüttet haben, mussten sie aufgegeben. Außerdem sind auch noch zwei weitere Kids da, auf die aufgepasst werden muss. Haus Nummer 2 hängt voll mit Gemälden. Man kann fast keine freie Wandfläche  mehr sehen. Der Großvater der Familie ist Künstler. Seiner Ansicht nach, hängen nur relativ wenig Gemälde an den Wänden. ”Ich kann die Wand noch sehen”, sagt er dann. Seine Frau hat es akzeptiert, insofern es nicht noch mehr Bilder werden. Ich wohne da auch.

Text / Foto: Anna Maria


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