Manifest

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Intergenerationelles

NOW MANIFEST

Wem gehört die Stadt?

Die Stadt lebt durch die Menschen, die in ihr wohnen. Flanierende Rentner:innen, spielende Kinder, aufmerksame Eltern, Studierende, Pfleger:innen, Ladenbesitzer:innen, Lehrer:innen, Künstler:innen, Menschen mit viel und wenig Geld. Menschen mit all ihren Stimmungen, Träumen und Sorgen. Wir rufen keine Reklame für den Kommerz aus; die Stadt gehört den Menschen, die dort leben, nicht dem Unternehmen, das am meisten dafür bezahlt. Wohnen darf nichts mit Geld zu tun haben. Jeder Mensch braucht ein Zuhause. Das ist ein Recht! So sollte es auch geschrieben stehen. Wir bitten nicht darum, wir fordern es! Wir wollen, dass die Stadt menschenfreundlich organisiert wird. Mit Orten der Begegnung, übersichtlichen Vierteln im menschlichen Maßstab. Platz für Grün und auch für Tiere. Straßen, in denen man abends spazieren gehen kann. Straßen, auf denen Kinder spielen können. Straßen, in denen man seine Nachbar:innen treffen kann. Straßen mit guten Geschäften, Bibliotheken, Gemeindezentren, Kulturzentren, Schulen, Plätzen, Schwimmbädern, Sportzentren, Parks und Gärten. Denn die Stadt ist für die Menschen da, die dort leben, sie bestimmt zu einem großen Teil die Qualität ihres Lebens.

Orte für alle, statt Paläste für wenige!

Lebensweisen

Man sollte so leben können, wie man möchte, gemeinsam oder allein. Familien, Paare, Singles, Gruppen, ältere und junge Menschen – wir wollen, dass in der Stadt Platz ist für verschiedene Lebensformen. Es ist wichtig, dass es eine Mischung aus verschiedenen Haushaltstypen gibt. Damit die Menschen ihre Fähigkeiten, Möglichkeiten und Erfahrungen miteinander teilen können. Sie können sich gegenseitig bei Pflegeaufgaben, praktischen Arbeiten oder beim Lernen helfen. Eine Nachbarschaft, in der fast alle tagsüber auf der Arbeit sind, ist eine einsame Nachbarschaft. Wir sollten dafür sorgen, dass es auch Menschen gibt, die zu Hause sind, die Zeit haben. Wir wollen, dass die Menschen gemeinsam entscheiden können, wie ihre Nachbarschaft aussieht, dass sie sich um ihr eigenes Umfeld kümmern. Warum sollte man sein Lebensumfeld an Unternehmen aushändigen, die viel Geld verdienen wollen, oder an Politiker, die selbst nicht dort wohnen?

Sich zu Hause fühlen

Jeder Mensch hat das Recht auf einen eigenen Platz, eine Wohnung, in der er sich zu Hause fühlt. Ein Zuhause ist zum Auftanken da. Ein Zuhause ist dazu da, um es zu teilen, wenn man möchte, um Leute einzuladen, wenn man möchte. Ein Ort, an dem man Ruhe findet und man selbst sein kann. Ein Ort, den man nach eigenem Gutdünken einrichten kann. Wir wollen in jedem Viertel Zentren, in denen man Möbel anfertigen und reparieren kann und nicht mehr benötigte Haushaltsgegenstände abgeben. So sorgen wir dafür, dass es weniger Abfall und mehr Aktivität im Viertel gibt. Jeder unfreiwillig wohnungslose Mensch ist einer zu viel und jeder Mensch, der sich in seiner  Wohnung unsicher fühlt, ebenso. Wir glauben, dass ein Zuhause, in dem man sich wohlfühlt, die höchste Priorität haben sollte. Das ist die Grundlage. Bezahlbarer, guter Wohnraum sollte in Hülle und Fülle vorhanden sein, jetzt und in Zukunft. Ein Haus ist das Zuhause von jemandem, nicht eine Cashcow für einen geldgierigen Investor.

Die Zukunft des Wohnens

Die Zukunft hat längst begonnen und der Zug fährt weiter. Häuser werden immer nachhaltiger. Fossile Brennstoffe werden nicht mehr zum Heizen und Kochen verwendet. Energie wird aus erneuerbaren Quellen erzeugt, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Die Menschen können kleiner wohnen, weil es viel mehr Platz um sie herum gibt. Häuser werden aus natürlichen Materialien gebaut, die die Erde nicht belasten. Denn die Erde kann ohne uns auskommen, aber wir können nicht ohne die Erde auskommen. Die Erde ist schließlich unser wichtigstes Zuhause. Darin liegt unsere Zukunft.

Die Zukunft des Wohnens ist solidarisch: Wir sind keine Einbahnstraßen, keine Waren, keine, Festungen. Wir leben, wir stehen in Beziehung zueinander. Niemand lebt für sich allein.


Zum Inhalt.
Boom LE – Ein Häuschen, das muss wandern ...